Frédéric Baldan ist der Mann, der sich mit von der Leyen anlegte. Als EU-Lobbyist mit Schwerpunkt China wagte er 2023 das Undenkbare: Er erstattete Strafanzeige gegen Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. Der Vorwurf: Amtsmissbrauch, Korruption und Vernichtung öffentlicher Dokumente – Stichwort „Pfizergate“.

Es ging um geheime SMS-Nachrichten zwischen von der Leyen und Pfizer-Chef Albert Bourla über den Mega-Deal von 1,8 Milliarden Impfdosen im Wert von rund 35 Milliarden Euro.

Gericht: Klage unzulässig – SMS trotzdem verschwunden

Die belgische Justiz wies Baldans Klage im Jänner 2025 ab – Begründung: kein „persönlicher Schaden“. Auch die Cour de Cassation bestätigte das Urteil. Doch das Thema ist damit nicht erledigt: Der Europäische Gerichtshof rügte im Mai die Kommission und forderte glaubhafte Erklärungen, warum die SMS angeblich nicht mehr auffindbar seien.

Pikant: Laut Kommissionsangaben hatte Kabinettschef Björn Seibert die Nachrichten gelesen, aber für „nicht wichtig“ befunden – nach mehreren Handywechseln seien sie gelöscht worden.

Jetzt der Hammer: Banken kündigen alle Konten

Mitten in dieser Affäre meldete Baldan den nächsten Schlag: ING und Nagelmackers haben ihm sämtliche Konten gekündigt – nicht nur privat, sondern auch die seiner Beratungsfirma, seines Haushalts und sogar das Sparbuch seines Sohnes, berichtet die Berliner Zeitung.

Baldan veröffentlichte ein offizielles Kündigungsschreiben, das die Maßnahme belegen soll.

Einschüchterung oder Zufall?

Baldan spricht von politischer Repression. Seiner Darstellung nach würden Banken mit politischen Kräften kooperieren, um ihn mundtot zu machen.

Unabhängige Stellungnahmen der Banken liegen bislang nicht vor. Brisant ist: Belgien garantiert eigentlich einen „Basisbankdienst“ – also zumindest ein Mindestkonto für jeden Bürger. Ob dieser Schutzmechanismus in Baldans Fall greift, bleibt offen.

Die Vorwürfe treffen Ursula von der Leyen in heikler Lage. Zwar scheiterten zuletzt drei Misstrauensanträge im Europaparlament deutlich, doch der Zorn über die undurchsichtigen Deals mit Big Pharma wächst weiter.